Bläserkonzert an der Martin-Niemöller-Schule

Den ganzen Donnerstagnachmittag über hatten dunkle Gewitterwolken am Himmel gedroht, die Wettervorhersage Unwetter angekündigt. Am frühen Abend riss die Wolkendecke auf – und die Sonne beschien den Schulhof der Martin-Niemöller-Schule (MNS). Die Schulleitung der Martin-Niemöller-Schule (MNS) hatte sich dennoch sicherheitshalber dafür entschieden, das Konzert der Bläserklassen und des Schulorchesters in das Musische Zentrum zu verlegen.

„Ich hoffe auf Alibi-Regen“, begrüßte Schulleiter Martin Buhl die vielen Mitschüler, Freunde und Verwandte der jungen Musiker und erklärte: „Ich verspreche Ihnen einen heißen Abend!“ Der „Alibi-Regen“ fiel nicht, dafür wurde es in der Tat heiß.

Im proppenvollen Musischen Zentrum waren an diesem schwül-warmen Abend die Plätze vor den weit geöffneten Fenstern und Türen besonders begehrt, heizten doch die Bläserklassen der fünften bis achten Jahrgangsstufe sowie das Blasorchester den Gästen mit fetzigen Rhythmen ein.

Traditionell eröffneten die jüngsten Musiker der Bläserklasse 5a das Konzert. Sie üben und spielen erst seit einem dreiviertel Jahr gemeinsam, die Tubaspieler verschwanden schier hinter ihren Instrumenten, doch die Fünftklässler begeisterten unter Leitung von Thomas Brym mit sicherem Zusammenspiel und einem bunten Stilmix vom „Bandroom Boogie“ über „Power Rock“ und „Latin Magic“ bis zu Beethovens Neunter. Von Auftritt zu Auftritt wurden die Schüler älter und die Stücke anspruchsvoller, aber der Zuhör-Spaß war von Anfang an hoch.

„Ob Rock, Pop, Klassik oder Soul – wir blasen euch den Sound ins Ohr“ hatten die Mitglieder der 7a auf den Rücken ihrer hellblauen T-Shirts stehen. Ein Motto, das auch für die übrigen Bläserklassen und den Wahlpflichtkurs Orchester galt und mit ansteckender Begeisterung umgesetzt wurde. Ob nun zum Beispiel bei „The lion sleeps tonight“ und „Eye of the tiger“ der 6a unter Leitung von Reiner Schuchmann, „Men in black“ und Ed Sheerans „Shape of you“ der 7a mit Klassenlehrer Georg Häffele oder „Skyfall“ und Bon Jovis „Livin’ on a prayer“ – die Zuhörer trotzten gut gelaunt der stickigen Luft. Kleine Kinder hüpften enthusiastisch zur Musik, doch auch bei den Erwachsenen wippten die Füße und es wurde kräftig mitgeklatscht. Ein besonderes Kompliment bekam die 8a von ihrem Schulleiter, weil sie ohne Dirigent auskam: Reiner Schuchmann hatte für den Auftritt seiner zweiten Bläserklasse hinter dem Schlagzeug Platz genommen.

Zum Auftritt des Orchesters wurden eiligst weitere Stühle auf die Bühne geschafft. Denn die Mitglieder des Wahlpflichtkurses Orchester wurden sowohl von jüngeren Schülern aus den Bläserklassen als auch von Ehemaligen und ihren Ausbildern vom Musikverein ergänzt. Bereits die Ankündigung des ersten Stücks wie auch dessen Umsetzung sorgte für beste Laune: Eine kichernde Trompeterin versprach ein Stück aus grauer Vorzeit, das zu einem für die Schülergeneration befremdlichen Phänomen der 80er und 90er Jahre gehört hatte. „An alle anwesenden Oldies – keine Hemmungen!“, rief sie ins lachende Publikum, bevor das Blasorchester „Time warp“ aus der „Rocky Horror Picture Show“ spielte.

Quelle: Echo Online 26.05.2018