Schüler und Schülerinnen engagieren sich „Wider das Vergessen“

Bereits seit Ende August hatte sich die Klasse 10E der Martin-Niemöller-Schule Riedstadt mit dem Thema Erinnern und Gedenken befasst und in diesem Zusammenhang auch das Stolpersteinprojekt von Gunter Demnig intensiv besprochen. So war es kein weiter Schritt für die Jugendlichen, auch aktiv an der Stolpersteinverlegung am 27.10.2018 in Erfelden mitzuwirken.

Das Verlesen der Biografien der Familien Kahn und Sternfels wurde von den Schülerinnen und Schülern übernommen, ebenso wie das Vortragen von Texten, die die Anwesenden zum Nachdenken und Weiterdenken anregten: „Jeder Mensch hat einen Namen“ und „Wir sind ja trotz allem Menschen“.

Aber damit nicht genug – die Klasse hatte während der thematischen Auseinandersetzung beschlossen, die Patenschaft für einen Stolperstein zu übernehmen. Am vergangenen Montag, den 5.11.2018, wurde deshalb in den großen Pausen auf dem Schulhof ein abwechslungsreiches Kuchenbuffet aufgebaut; die Jungen und Mädchen der zehnten Klasse machten mit dieser Aktion auf das Stolpersteinprojekt aufmerksam und hatten am Ende des Schultages den Gesamtbetrag von 120 € für den Stolperstein und noch etwas mehr eingenommen.
Die Klasse hat die Patenschaft für den Stein von Max Kahn übernommen, der als Jugendlicher mit 17 Jahren in Hadamar ermordet wurde, weil er an einer psychischen Erkrankung litt. Auch im Unterricht steht demnächst das Thema Euthanasie und die Aktion T4 auf dem Themenplan der jungen Leute.

Der Stein für Max Kahn soll wahrscheinlich im März 2019 verlegt werden, da am ersten Termin die Daten noch nicht bestätigt waren und vorerst noch ein „Stellvertreter“ vor dem Haus in der Bahnstraße 3 in Erfelden liegt.