Zeitung statt Deutschbuch

Redakteure des Groß-Gerauer Echos beantworten Fragen von Jugendlichen

Kritisch, neugierig und sehr gesprächig. So zeigten sich die Achtklässler der Martin-Niemöller-Schule (MNS) ihren Gästen vom Groß Gerauer Echo. Gleich zwei Redakteure stellten sich den vielen Fragen der Jugendlichen: „Können sie Artikel auch ablehnen?“, „Wie kommen sie an die Themen heran?“, „Woher stammen ihre Informationen?“ oder „Was war der spannendste Artikel, den sie geschrieben haben?“. Fragen über Fragen, die alle von den Redakteuren Detlef Volk und Antonia Dittrich geduldig beantwortet wurden.

Das Projekt „Schüler lesen Zeitung“ gehört zum Jahrgang 8 der MNS dazu. Einen Monat lang bekommen die Achtklässler täglich den Groß Gerauer Echo und lesen diesen im Deutschunterricht. Doch das ist nicht alles: Es wird der Aufbau der Zeitung besprochen, unterschiedliche Textsorten herausgefiltert und aktuelle Themen analysiert. Einige Klassen versuchen sich auch an eigenen Artikeln in Form von Reportagen.

Bevor das Projekt vor den Osterferien seinen Abschluss findet, nehmen sich die Mitarbeiter des Groß Gerauer Echos Zeit für ihre jungen Leser. Und diese Zeit nutzten die Jugendlichen ordentlich aus. „Man findet nichts mehr in der Zeitung über Corona“, bemerkt ein Schüler und fragt kritisch nach: „Ist Corona etwa vorbei?“ Detlef Volk erklärt: „Um ein Thema in der Zeitung zu halten, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Wir schreiben für unsere Region und momentan betrifft uns der Krieg in der Ukraine in besonderer Weise, da viele Flüchtlinge kommen.“ Die Relevanz für Ort und Stadt müsse gegeben sein, sowie die Betroffenheit der Menschen in der Region. Die Auswahl der Themen müsse auch im Hinblick auf den Platzmangel getroffen werden. Antonia Dittrich fügt hinzu: „Wir haben nur eine begrenzte Seitenanzahl, die wir füllen können.“ Ob die Jugendlichen sich nun mehr der Tageszeitung in Papierform zuwenden bleibt fraglich. Sicher ist aber, dass das Interesse einiger Mädchen und Jungen für unterschiedliche Themen geweckt wurde. „Es ist trotzdem praktischer, Nachrichten auf dem Handy zu lesen“, bemerkt eine Schülerin. Aber auch hier haben Detlef Volk und Antonia Dittrich eine Antwort: „Dafür haben wir ja unsere digitale Version.“